Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
„Ich weiß gar nicht wo ich zuerst hinschauen soll“, meinte ein angehender Industriemeister der FIM 14 während der Unternehmenserkundung „beim Daimler“ in Düsseldorf. „Just in time“ und „just in sequence“ sollte das Anschauungsobjekt sein und ebenso erreichte der Bus nach 7 Stunden Fahrt das Werk. In diesem produzieren 6.583 Mitarbeiter auf 688.000 qm pro Jahr 725 Einheiten des Sprinters in 240 Kombinationen chaotisch in einer Linie. Eine logistische Meisterleistung sorgt dafür, dass die 15.000 Teile pro Fahrzeug just in sequence mit ca. 4,5 Std. Vorlaufzeit von den Lieferanten zur richtigen Zeit, in der richtigen Art und Qualität am richtigen Ort eintreffen, um zu einem Mercedes Sprinter, einem VW Crafter oder für die USA zum Freightliner zusammengesetzt werden. Kurios, dass die Freightliner für den Export in die USA wieder teilweise remontiert werden, um so statt der 25% Einfuhrumsatzsteuer nur 3% bezahlen zu müssen.
Bernd Weich von der Wirtschaftsförderung der Stadt Düsseldorf knüpfte nahtlos an die Erkundung im Daimler-Werk an, zeigte die logistische Weiterführung der Fahrzeuge im Industriehafen durch das Unternehmen Mosolf. Den Gegensatz „Industriesektor“ zum „Dienstleistungssektor“ konnte man danach erleben. Wo früher die Tristesse ungenutzter Häfen und Hallen war, haben nun im Medienhafen 800 Unternehmen ihr Quartier. In diesem futuristischen Viertel gleicht, gewollt durch verschiedene namhafte Architekten, kein Haus dem anderen. Zu den schiefen Türmen des amerikanischen Stararchitekten Frank O.Gehry schrieb einst die New York Times: „Warum stehen diese nicht bei uns?“ Hier werden inzwischen 20,- € pro qm Bürofläche als Miete von internationalen Unternehmen der Mode-, Informations-, Medien- und Werbebranche und in der Nähe für eine 3 Zimmer-Wohnung 1,2 Mio. € bezahlt. Ob man abends nach ein paar gemeinsamen Altbieren noch Models der Modebranche traf und nicht wusste, wo man zuerst hinschauen sollte…??
Text: Paul Th. Weich