Berufsfachschule
Einen vollwertigen Ausbildungsabschluss bei gleichzeitiger schulischer Weiterqualifikation, das bietet die „Dreijährigen Berufsfachschule für Technik“. Dabei werden alle praktischen und theoretischen Ausbildungsbereiche unter einem Dach angeboten. Gleichzeitig kann – je nach Vorbildung – die Fachhochschulreife oder ein dem Realschulabschluss gleichwertiger Bildungsabschluss erworben werden.
Überblick
Lehrinhalte
An der Berufsfachschule für Technik kann in drei Jahren eine moderne, zukunftsorientierte und vielseitige Berufsausbildung erworben werden. Dabei werden alle fachtheoretischen und fachpraktischen Ausbildungsinhalte vermittelt.
Diese enge Verbindung von Theorie und Praxis in einem Haus hat den Vorteil, dass alles, was in der Theorie gelernt wird, sofort in der Werkstatt oder in den Messübungen ausprobiert werden kann. So werden komplizierte technische Sachverhalte verständlich. Durch Zusatzunterricht können Schüler mit der Mittleren Reife zusätzlich die Fachhochschulreife erwerben.
Die Mischung von Praxis und Theorie bringt Abwechslung und Kreativität in den Schulalltag … und das schon seit über 100 Jahren.
Die Lehrinhalte im einzelnen:
Fachtheoretischer Bereich
- Berufstheorie
- Physik
- Konstruktionselemente oder Elektronik
Fachpraktischer Bereich
- Berufspraxis in gut ausgestatteten Werkstätten und Labors
- Praxisanteil liegt bei 22 Wochenstunden
Allgemeiner Bereich
- Deutsch
- Gemeinschaftskunde
- Wirtschaftskompetenz
- Englisch
- Religion
Gesellenstück / Projektarbeit
Im 3. Ausbildungsjahr erstellen alle Schüler unter Betreuung von Fachlehrern selbständig eine Abschlussarbeit, welche am Ende der Ausbildung präsentiert und bewertet wird. Damit beweisen sie, dass sie selbständig und kreativ arbeiten können.
Zusatzunterricht zum Erwerb der Fachhochschulreife
- Mathematik II
- Englisch II
- Deutsch II
Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
Elektroniker/innen der Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik konzipieren, installieren sowie programmieren Automatisierungsanlagen und halten diese instand, um den fehlerfreien Ablauf automatisierter Prozesse sicherzustellen.
An defekten elektronischen und elektromechanischen Baugruppen, Geräten und Anlagen führen sie Fehlerdiagnosen, Entstörungs- und Instandsetzungsarbeiten durch, auch im externen Kundendienst.
Wo arbeitet man?
- bei Herstellern von Einrichtungen der Automatisierungstechnik
- in Betrieben des Elektro- und Informationstechniker-Handwerks
Worauf kommt es an?
Interesse an praktisch-konkreten Tätigkeiten
- z. B. Installieren von Maschinen- und Prozesssteuerungen und von pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antrieben
- z. B. Inbetriebnehmen von Produktionsautomaten, Verkehrsleitsystemen oder Anlagen der Gebäudetechnik
- z. B. Montieren und Demontieren von Einrichtungen der Automatisierungstechnik
Interesse an theoretisch-abstrakten Tätigkeiten
- z. B. systematisch-methodisches Suchen nach Fehlern an komplexen Automatisierungssystemen und Beseitigen der Störungen
- z. B. Auswerten von System-, Diagnose- und Prozessdaten
Interesse an organisatorisch-prüfenden Tätigkeiten
- z. B. exaktes Dokumentieren der Ursachen von Fehlern und Qualitätsmängeln
(Quelle: Berufenet, Bundesagentur für Arbeit)
Feinwerkmechaniker/innen fertigen metallene Präzisionsbauteile für Maschinen und feinmechanische Geräte und montieren diese zu funktionsfähigen Einheiten. Dabei bauen sie auch elektronische Mess- und Regelkomponenten ein. Häufig verwenden Feinwerkmechaniker/innen dazu computergesteuerte Werkzeugmaschinen, zum Teil führen sie die Arbeiten aber auch manuell aus.
Sie planen Arbeitsabläufe, richten Werkzeugmaschinen ein und bearbeiten Metalle mittels spanender Verfahren wie Drehen, Fräsen, Bohren, Schleifen und Honen. Anschließend beurteilen sie die Arbeitsergebnisse und überprüfen beispielsweise, ob vorgegebene Maßtoleranzen eingehalten werden. Zudem bauen sie die gefertigten Maschinenteile und Geräte zusammen, stellen sie je nach Verwendungszweck ein und führen Bedienungseinweisung. Außerdem warten und reparieren sie feinmechanische Geräte.
Feinwerkmechaniker/innen arbeiten hauptsächlich
- bei Herstellern von feinmechanischen und optischen Erzeugnissen
- in Betrieben des Maschinen- und Werkzeugbaus
- in Betrieben, die elektrische Mess- und Kontrollinstrumente produzieren
Sie sind vorwiegend in Werkstätten oder Werk- und Fabrikhallen tätig. Prüfungen an Werkstücken führen sie in Messlabors durch, Montage- oder Wartungsarbeiten erledigen sie teilweise direkt beim Kunden.
Worauf kommt es an?
Sorgfalt ist z. B. wichtig, wenn Präzisionsgeräte wie Waagen und Prüfeinrichtungen genau und fehler-frei angefertigt werden müssen.
Da Feinwerkmechaniker/innen Maschinen, Systeme und Anlagen montieren, sind Kenntnisse im technischen Werken von Vorteil. Für den Umgang mit Skizzen und technischen Zeichnungen benötigen sie gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie solide Kenntnisse in Mathematik, v. a. in Geometrie, und in Physik.
Uhrmacher/innen prüfen, reparieren und warten mechanische und elektronische Klein- und Großuhren. Zur Fehlersuche und Reparatur zerlegen sie Klein- und Großuhren. Fehlerhafte Einzelteile werden repariert oder ersetzt. Das gereinigte Werk wird anschließend wieder montiert, geölt und mit Hilfe moderner Mess- und Prüfgeräte justiert. Wenn notwendig werden für ältere Uhrwerke Einzelteile wie z. B. Zahnräder, Wellen und Brücken selbst angefertigt. Häufig werden auch industriell vorgefertigte Bauteile eingesetzt. Originalgetreue Restaurationen alter Uhren bilden ein besonders anspruchsvolles Tätigkeitsgebiet des Uhrmachers.
Im Fachgeschäft bedienen und beraten sie ihre Kunden.
Wo arbeitet man?
- in Uhrenfachgeschäften
- in Reparatur- und Servicewerkstätten
- in der industriellen Uhrenherstellung
- in der handwerklichen Uhrenherstellung
Sie sind in sauberen, staubfreien und hellen Werkstätten tätig. Auch arbeiten sie in Verkaufsräumen sowie am Computer mit branchenüblicher Software.
Worauf kommt es an?
Vor allem Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sind in diesem Beruf wichtig, z. B. bei Präzisionsarbeiten an hochwertigen Uhren mit zum Teil kleinsten Bauteilen.
Kenntnisse in Mathematik und Physik sollten vorhanden sein, da man bei Uhrwerken verschiedenste Berechnungen durchführen muss. Außerdem vorteilhaft sind Grundkenntnisse im Fach Technik und im Technischen Zeichnen. Ebenso hilfreich ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Kreativität.
Dauer
Die Ausbildung startet jeweils zum Schuljahresbeginn des Landes Baden-Württemberg. Die Ausbildungsdauer beträgt 3 Jahre.
Der Unterricht erfolgt in Vollzeitform und umfasst pro Schuljahr ca. 40 Wochen mit 33 – 35 Wochenstunden Basisunterricht und 4 – 6 Wochenstunden Zusatzunterricht. Unterrichtstage sind Montag – Freitag.
Kein Schulgeld
Die Schüler können nach den Richtlinien des BaföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz) gefördert werden.
Zusatzqualifikationen
Schüler, die bereits die Mittlere Reife haben, belegen neben ihrer Berufsausbildung einen Zusatzunterricht, der mit der Prüfung zur Fachhochschulreife endet.
Hauptschüler erhalten bei entsprechendem Notendurchschnitt in der Abschlussprüfung einen dem Realschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand (RgB, 9+3-Modell). Dieser RgB-Abschluss berechtigt, außer dem beruflichem Gymnasium, für die gleichen Bildungsgänge wie die mittlere Reife.
Ziele und Berufsaussichten
Das Abschlusszeugnis der dreijährigen Berufsfachschule ist dem Gesellenbrief / Facharbeiterbrief folgender Berufe gleichgestellt:
(Verfügung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg Nr. 60 F 604/3 vom 24.01.1955 gemäß §40 der Handwerksordnung vom 17.09.1953)
- Elektroniker/in Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik
- Feinwerkmechaniker/in
- Uhrmacher/in
80 % unserer ehemaligen Schüler bilden sich weiter:
- zu Technikern
- zu Meistern
- zu Bachelor bzw. Master durch ein Hochschulstudium
An den Hochschulen werden unsere Schüler wegen ihrer soliden praktischen und theoretischen Vorbildung gern gesehen.
Anmeldung / Zulassung
Eine Anmeldung für das kommende Schuljahr ist ab sofort bis spätestens 01.03.2025 möglich.
In die Berufsfachschule können Schüler sowohl mit der Mittleren Reife als auch mit dem Hauptschulabschluss aufgenommen werden.
Aus Umweltschutzgründen verzichten Sie bitte auf Bewerbungsmappen – ein Briefumschlag genügt. Bitte bewerben Sie sich mit folgenden Unterlagen:
- Bewerbungsbogen (download siehe unten)
- tabellarischer Lebenslauf
- Passbild
- falls bereits vorhanden: beglaubigte Kopie des zum Hauptschulabschluss bzw. des zum Mittleren Bildungsabschluss führenden Zeugnisses
- falls noch kein Abschlusszeugnis vorhanden: Kopie des letzten Schulzeugnisses (i.d.R. Halbjahreszeugnis des aktuellen Schuljahres)
Bewerbungsbogen Berufsfachschule Elektronik Feinwerkmechanik Uhrmacherei.pdf
Bewerbungsbogen Berufsschule für duale Uhrmacherausbildung
Die ausgedruckten und unterschriebenen Bewerbungsunterlagen können Sie bei uns persönlich abgeben – gerne aber auch bei uns einwerfen oder per Briefpost zusenden.
Wie geht es nach Ihrer Bewerbung weiter?
Nachdem wir Ihre Bewerbungsunterlagen geprüft haben, laden wir Sie zu einem persönlichen Gespräch an die Feintechnikschule ein. Hierbei können Sie bereits einen Einblick in unsere Werkstätten erhalten. Ihre Eltern sind zu diesem Termin natürlich herzlich miteingeladen!
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Sonstiges
Praktikum an der Feintechnikschule
Sind Sie sich noch nicht ganz sicher, ob eine Ausbildung an der Berufsfachschule für Technik das Richtige für Sie ist? Dann hilft Ihnen ein Praktikum an der Feintechnikschule bei Ihrer Entscheidung bestimmt weiter!
Wir bieten in unseren Werkstätten gerne einen Einblick in die Welt der Systemelektronik, Feinwerkmechanik und Uhrmacherei.
Ein Praktikum kann im Rahmen von BORS oder BOGy stattfinden – oder auf einfach auf Ihre Eigeninitiative hin. Inhalt und Dauer eines Praktikum werden jeweils individuell gestaltet. Bitte teilen Sie uns in Ihrer Bewerbung mit, in welchem Zeitraum Sie ein Praktikum absolvieren möchten und welche Berufe Sie dabei kennenlernen wollen.