Außergewöhnlicher Schultag an der Feintechnikschule

VS-Schwenningen. Ein Schultag der etwas anderen Art stand am Montag dieser Woche auf dem Stundenplan der Schwenninger Feintechnikschule (FTS): Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Aderlass gebeten. 33 ihrer Mitschüler vom Technischen Gymnasium hatten sich im Religionsunterricht seit Wochen auf diese erste Blutspende-Aktion an der FTS vorbereitet und  ihren Einsatz  geplant. Mit Erfolg, wie sich zeigte, denn es lief alles wie am Schnürchen. Die Schülerteams  unterstützten die Mitarbeiter des Blutspendedienstes vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) an allen Stationen, die ein Blutspender durchlaufen muss, von der Anmeldung bis zur Verpflegung nach der Blutspende. Nacheinander holten sie die Spender aus dem Unterricht, der parallel dazu weiterlief.

Bis zum Nachmittag flossen  fast 60 Liter Blut. 144 Spender nahmen an der Aktion teil, 107 von ihnen zum ersten Mal. „So viele Erstspender kommen bei öffentlichen Blutspenden nicht“, freute sich die Werbe- und Organisationsreferentin Liane Metzger, die die Aktion zusammen mit den Schülern Ines Fußnecker und Michael Brugger sowie den Lehrern Martin Storz und Anja Blattert koordiniert hatte. Viele Mitarbeiter der FTS – darunter auch der Schulleiter Thomas Ettwein  - unterstützten die Aktion ganz praktisch mit jeweils 500 ml Blut.

Zusätzlich ließen sich 35 Schüler in die Knochenmark-Spenderdatei aufnehmen. Üblicherweise kostet eine Typisierung 50 Euro, doch das DRK hat diese Kosten für die Schüler übernommen.

Gefragt nach der Motivation der Erstspender meinten diese: „Falls ich einmal auf eine Spende angewiesen sein sollte, möchte ich ja auch, dass jemand so etwas für mich macht“,  „Um anderen Menschen zu helfen“ oder „Weil es eine gute Sache ist“. Alle haben den Aderlass gut verkraftet und wollen auch zukünftig wieder Blut spenden.  Das lag sicher auch daran, dass sich alle Spender mit einem großen Teller Spaghetti stärken konnten, die ihnen von gut gelaunten Mitschülern gekonnt serviert wurden. Eine große Auswahl selbst gebackener Kuchen ergänzte das Angebot.

„Die Atmosphäre dieser Aktion hat mich begeistert“, sagte Christine Lieb, Sekretärin an der Feintechnikschule, die auch zum Blutspenden kam. „Es ist schön zu sehen, welche Fähigkeiten unsere Schüler bei einer solchen Aktion entwickeln und zeigen.“ Die 22-jährige Technikerschülerin Ines Fußnecker  war „überrascht, dass so viele Schüler an einer technisch ausgerichteten Schule bereit waren zu spenden.“

Eine besondere Mischung aus Ernsthaftigkeit und fröhlicher Stimmung war zu spüren.  Und so wurden die Schüler gegen Abend mit einem riesengroßen Lob von Frau Metzger und ihrem DRK-Blutspendeteam entlassen, im Gepäck eine Urkunde für ihr außerordentliches soziales Engagement, einem süßen Dankeschön der Lehrer des Vorbereitungsteams und, vermutlich noch viel wichtiger, mit dem guten Gefühl, in ihrer Schule ganz konkret etwas Großes und Sinnvolles geleistet zu haben.

Bericht: Anja Blattert

Bilder: Martin Storz und Schüler