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Mitte Mai fand der traditionelle Frühjahrsausflug des Vereins ehemaliger Feintechnikschüler (VEFS) statt. Diesmal sollte ein Unternehmen der Region besucht werden. Fela in Schwenningen stand auf dem Programm.
Norbert Krütt der Geschäftsführer begrüßte die Gruppe und informierte über wesentliche Aspekte des Unternehmens. 1969 gegründet, habe Fela 1985 die Gebäude der ehemaligen Schwenninger Uhrenfabrik OSKO gekauft. 1999 sei das Unternehmen von den Führungskräften übernommen worden. Fela ein mittelständisches Unternehmen, „ in der Mitte Südwestdeutschlands gelegen, zwischen Zürich und Stuttgart“ mit ca. 130 Mitarbeitern, 170 aktuellen Projekten, 700 Kunden und einem Umsatz von 27 Millionen wird heute von drei Gesellschaftern geführt, die grundsätzlich im Unternehmen mitarbeiten müssen.
Wichtiges Produkt von Fela, die Leiterplatten würden zuerst die Marktveränderungen spüren. Da gebe es viel Konkurrenz, 70 Prozent der Weltproduktion komme heute aus China, aus Europa nur noch 5 Prozent. Schließlich hätten die Chinesen sehr niedrige Energie- und Personalkosten, da muss man sich in der Bundesrepublik dann schon hochwertige Produkte ausdenken. Bei Fela verlegt man sich in diesem Geschäft auf kleine Losgrößen und die Entwicklung von Prototypen. Produziert werden IMS-Leiterplatten für LED- und Hochleistungselektronik.
Seit 2002 forscht und entwickelt FELA an der Technologie der kapazitiven Schaltung auf Glas. Dabei entstehen Eingabesysteme, die individuell auf die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden, zum Beispiel allen hygienischen Ansprüchen gerecht werden und eine ausgesprochen hochwertige und elegante Anmutung haben.
In der Fertigung waren hochmoderne deutsche Werkzeugmaschinen zu sehen, so Bohrmaschinen mit bis zu 2500 Werkzeugen ausgerüstet, damit erreiche man „Versorgungssicherheit bei Maschinen.“, so Geschäftsführer Krütt. Das Unternehmen lege Wert auf umweltfreundliche Verfahren. Technologisch außergewöhnlich Produkte verlangen erstklassig ausgebildete Mitarbeiter. Aus- und Weitebildung ist daher sehr wichtig. Dazu werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten genutzt, einmal durch die „FELA-Akademie“ aber auch sog. 5-Minuten-Schulungen, die in die Betriebsabläufe integriert werden.
Nach der Verabschiedung durch den Geschäftsführer Norbert Krütt ging es weiter zum Uhrenindustriemuseum. Hier konnte man sich nach dem Ausflug in modernste Technologien und Industrie 4.0 mit dem Beginn der Industrie seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Region auseinandersetzen. Der Gründer der industriellen Uhrenfertigung in Schwenningen Johannes Bürk wurde vorgestellt, die industrielle Uhrenfertigung der zwanziger Jahre, vor dem Strukturwandel an alten Maschinen vorgeführt. Interessant für die Teilnehmer war auch die Besichtigung der Uhrenwerkstatt der Ehrenamtlichen, in der der Wecker des Uhrenindustriemuseum hergestellt werden. Auf besonderes Interesse stieß die Mechanik der alten Kontrolluhren, mit den Papierstreifen und der Kienzle-Computer 6600, an den sich die älteren VEFS-Mitglieder noch erinnern konnten.
Bei der Schlusseinkehr in Zollhaus konnte man sich dann über die vielfältigen Eindrücke austauschen.
Text: Dr. Annemarie Conradt-Mach
Bild: Feintechnikschule
Mai 2019