Infoveranstaltung über die Techniker- und Meisterschule (Industriemeister Metall, Uhrmachermeister)
Lebendige und nachhaltige Lernarrangements an der FTS
Was braucht es, damit Lernen für jeden Einzelnen leichter, lustvoller und nachhaltiger sein kann? Diese Frage stellten sich Annette Beha und Anja Blattert, beide Lehrerinnen an der Staatlichen Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium in Schwenningen. Eine Antwort fanden die beiden, die unter anderem das Fach „Betriebliche Kommunikation“ in der Fachschule Technik unterrichten, in dem Lernkonzept der Firma Metalog®. Diese „übersetzt“ mit der Hilfe von Training Tools und einer präzisen Art der Auswertung Lerninhalte und Theorie auf eine mit allen Sinnen erlebbare Ebene. Die Lernenden sehen, hören und fühlen, während sie miteinander in Aktion sind. Sie lernen nachhaltig, individuell und mit Freude.
Die einzigartige Struktur dieser Methode, bei der die Schüler geistig, körperlich und emotional beteiligt sind, bringt eine neue Qualität in die Arbeit mit Schülerinnen und Schüler. Sie denken - angeleitet - über ihr Tun nach und leiten daraus Inhalte ab. Dann nehmen sie Übertragungen auf den Alltag vor und können so Einstellungen und Verhaltensweisen verändern. Neben der Verankerung von Theorie und Inhalten fördert diese Art des Lernens auch die Entwicklung sogenannter „Softskills“, die immer wichtiger werden, so unter anderem das Kommunikations-, Kooperations – und Reflexionsvermögen.
Zunächst scheint diese analoge Methode im Zeitalter des digitalen Lernens altmodisch - jedoch nur solange bis man es selbst erlebt hat.
Ein Schüler des Technischen Gymnasiums fasste zusammen: „Ich hatte nicht so viel Lust auf diesen Nachmittag, aber jetzt habe ich wirklich ganz viel mitgenommen und es hat Spaß gemacht.“
Unterstützt von der Schulleitung der fts haben sich die beiden Lehrerinnen in den vergangenen Monaten an intensiven zwölf Tagen zu zertifizierten EOL-Trainerinnen bei Metalog® ausbilden lassen. Nun wenden sie diese auf die Lerngruppe und die Lerninhalte maßgeschneiderten Lern-Aktionen häufig an und schaffen so unvergleichliche Lern- und Erfahrungsräume. Das hochwirksame Repertoire an Methoden orientiert sich dabei an erfahrungsbasierten, neurowissenschaftlichen, motivorientierten, ganzheitlich-systemischen Ansätzen und agilen Prozessen.
Von der hohen Wirksamkeit dieser Art des Lernens sind beide Lehrerinnen überzeugt. Und das Feedback der Schülerinnen und Schüler bestätigt sie darin.
Einzelne Statements von Schülern mit Fotos:
Ramona Schneckenburger (Technikerschülerin 2. Jahr) formulierte diese Wirksamkeit für sich selbst so: „Ich habe über mich selbst gelernt, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin, der klare Ziele braucht. Meine Motivation bei dem Experiment stieg erst als ich wusste, was ich zu tun habe…Ich werde es auch in Zukunft als Aufgabe sehen, Ziele für mich und meine Mitarbeiter immer klar zu definieren.“
Theo Assfalg (Technikerschüler 2. Jahr): „Ich habe gelernt, dass man eigene Fehler, über die man sich sehr ärgert, anders betrachten sollte. Denn wie immer wieder deutlich wurde, hatten selbst Fehler, die im ersten Moment als ‚unausbügelbar‘ erschienen, meist eine positive Folge… Ich werde eigene Fehler in Zukunft nicht mehr bewerten und verdrängen, sondern verwerten und als Erfahrung und Ansporn für die nächste Aufgabe nehmen.“
Andreas Heinzelmann (Technikerschüler, 2. Jahr) nach einer teambildenden Übung: "Um das gewünschte Ziel zu erreichen, müssen auch teilweise Regeln gebrochen werden, welche von Außenstehenden aufgestellt wurden, welche das notwendige Fachwissen nicht besitzen. Wertschätzung und Lob beeinflussen die Mitglieder positiv und animieren dazu, sich in die Tätigkeiten zu integrieren, um das Ergebnis zu erreichen."
Jan-Kevin Sieber (Technikerschüler, 2. Jahr) resümiert nach einer Interaktion in seiner Klasse: "Gegenseitige Unterstützung ist wichtig. Dabei muss manchmal das Ziel der Gruppe über das persönliche Interesse gestellt werden. Das heißt man muss, falls nötig, seine eigene Ausarbeitung aufgeben, um den Teampartnern dadurch neue Möglichkeiten zu schaffen, um ans Ziel zu gelangen. Man sollte auch immer den Blick für die Gruppe behalten und nicht nur an sich denken."
Michael Huber (Technikerschüler, 2. Jahr) nach einer zu lösenden Teamaufgabe: "Die Gruppe kommt auf eine Idee, an die man selbst im ersten Moment gar nicht gedacht hat. Dies öffnet wiederum neue Möglichkeiten die Aufgabe aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten."
Gerne geben Annette Beha und Anja Blattert ihre Begeisterung am erfahrungsorientierten Lernen weiter und unterstützen ihre interessierten Kolleginnen und Kollegen sowie auch andere interessierte Schulen der Region darin, lebendige und nachhaltige Lernerlebnisse zu schaffen. Anfragen und Kontakt sind jederzeit über die Adresse: metalog-training@feintechnikschule.de möglich.
Februar 2019