Feintechnikschüler als Ersthelfer von morgen

Bei den ersten Safety-Days können Schüler der Eingangsklassen an Vorträgen und Kursen teilnehmen und schwere Einsatzfahrzeuge bewundern. Von Moritz Pahlow

Über bestes Wetter Ende Oktober konnten sich die Beteiligten und Teilnehmer der ersten Safety-Days der Feintechnikschule mit technischem Gymnasium (FTS) freuen. Intention des zweitägigen Events ist, so viele Ersthelfer wie möglich auszubilden und Jugendliche so für Gefahren im Alltag und im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Die Veranstaltung soll auch dazu dienen, den jungen Menschen einen Einblick in die Arbeit verschiedener Hilfs- und Sicherheitsorganisationen zu ermöglichen. „Wir hoffen, dass die Vertreter der Organisationen einige der über 180 teilnehmenden Schüler in einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder als ehrenamtliche Helfer wiedersehen werden“, sagt Annette Beha, Verantwortliche für die Safety-Days.

Sieger bei Wettbewerb

Mit ihrer Idee von einer Veranstaltung, bei der allen Schülern die Grundlagen der Ersten Hilfe beigebracht werden, konnten die Deutschlehrerin zusammen mit Techniklehrer Bernd Welte die Jury des Schulwettbewerbs der NECKARQUELLE und der Sparkasse überzeugen und räumten 6.000 Euro als Preisgeld ab. Das wurde sinnvoll in das Event investiert:
Feuerwehr, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk stellten ihre Einsatzfahrzeuge auf dem Schulhof vor. Zudem fanden auch zahlreiche Vorträge und Anwendungsübungen statt.
Grundsätzlich bestand der gestrige Vormittag aus verschiedenen Stationen, verteilt in allen vier Gebäuden der FTS. Die Schüler lernten an den verschiedenen Stopps alle Inhalte eines Erste-Hilfe-Kurses und bekamen so die Grundlage geschaffen, im Falle eines Unfalls direkt eingreifen zu können.

Volles Programm

So gab es neben der Praxisübung, bei der man Puppen reanimiert, Vorträge über verschiedene Verletzungsarten und wie man sie verbindet, Krankheiten und ihre Symptome oder das richtige Verhalten an einer Unfallstelle als Zivilist. Am Nachmittag konnten die Schüler die schweren Fahrzeuge der verschiedenen Rettungs- und Hilfsorganisationen betrachten. Mitglieder von DRK, der Feuerwehr und THW standen Rede und Antwort und ließen die Schüler und Azubis gerne auch selbst Hand anlegen. Der stellvertretende Schulleiter Udo-Jürgen Held schreckte nicht davor zurück, sich gemeinsam mit dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Reinhold Engesser und einem freiwilligen Schüler auf die höchstmögliche Stufe der Drehleiter fahren zu lassen. Die Drehleiter wurde von der Feuerwehr aus Bad Dürrheim zur Verfügung gestellt, war jedoch allzeit bereit, im Falle eines Einsatzes abzurücken. Außerdem fand ein Vortrag der Deutschen Knochenmarkspenderdatei statt.

Lena Schmidt, die selbst Spenderin ist, erklärte den gespannt lauschenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, einen Menschen mit kompatiblem Knochenmark zu finden. Umso wichtiger sei es, dass so viele Menschen wie möglich anbieten, mit ihren Stammzellen den Blutkrebs zu bekämpfen. Dass das heutzutage einfacher ist als je zuvor, macht es möglich, dass sich jeder Schüler freiwillig als Knochenmarkspender anmelden konnte. Man musste lediglich drei Speichelproben abgeben.

Antiaggressionstrainerin und Verhaltenscoach Ramona Bliestle zeigte interessierten Schülern, wie man Jugendkriminalität und Mobbing mit lösungsorientierten Konfliktgesprächen entgegenwirkt.
Heute wird zusätzlich die Polizei vor Ort sein. Harry Hurtz, Einstellungsberater des Polizeipräsidiums Tuttlingen, wird für alle Fragen der Schüler und Auszubildenden zu Verfügung stehen. Die Kommissarin Gudrun Brugger von der Polizeipräventionsstelle in Villingen wird einen Vortrag darüber halten, wie gefährlich Gewaltbereitschaft unter Alkohol- oder Drogeneinfluss im Straßenverkehr ist.

Die Schüler, die bereits einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, dürfen an einem sicherheitsrelevanten Theaterworkshop teilnehmen. Veranstaltet wird dieser von Deutschlehrer Clemens Kleijn. Die Seeterrasse, Caterer der FTS, sorgte mit Häppchen und Getränken für die Verpflegung.

Quelle: Neckarquelle vom 26. Oktober 2018 (morgens am 2. Tag)
Bilder: Feintechnikschule

Siehe auch Schwarzwälder Bote online