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Von der Ernährungswissenschaftlerin zur „Besten Lehrerin 2017“

Schulleiter Thomas Ettwein verabschiedet Wilma Gutsch in den Ruhestand

Verabschiedung Wilma Gutsch: Von der Ernährungswissenschaftlerin zur „Besten Lehrerin 2017“ …

... das waren die Eckpunkte des Bogens, den Schulleiter Ettwein bei der Verabschiedung der verdienten Kollegin Wilma Gutsch am 26.7.2017 vor versammelter Kollegenschaft schlug, und den sie selbst in vielen farbigen Details ausschmückte.

 

Geboren 1954, studierte sie die Ausbildungsfächer Ernährungswissenschaft und Biologie bis zum Abschluss als Diplom-Ökotrophologin mit dem Ziel, im Bereich der Ernährungswissenschaft zu forschen – aus einem Grund, den die Kollegen, die sie seit nunmehr vielen Jahren als stets freundlich, kommunikativ und angenehm zugewandt im Gespräch kennen gelernt haben, fast ungläubig zur Kenntnis nahmen: damals noch habe sie so ungerne vor größeren Gruppen gesprochen, dass sie sich eine Lehrtätigkeit zunächst noch nicht habe vorstellen können!

 

Dessen ungeachtet absolvierte sie 1984-1986 das Referendariat in Koblenz, noch fern von Schwenningen also. Es folgten Lehrtätigkeiten an weiteren Schulen in Rheinland-Pfalz, bis dann – wider eigenes Erwarten überraschend zügig – ihrem Versetzungswunsch nach Baden-Württemberg stattgegeben wurde. Ihren Mann hatte es beruflich bedingt nach Villingen gezogen und das dritte Kind war bereits schon deutlich sichtbar unterwegs, als sie sich an FTS/TG vorstellte. So sehr der Schulleiter sie willkommen hieß, so sehr erschrak sie der damalige Chemiesaal.

 

Es sollte noch viele Jahre dauern, bis sie zurückblickend ihre Zeit an FTS/TG als Glücksfall bezeichnen konnte: zunächst war sie einige Jahre beurlaubt und widmete sich der Familie, aber auch einer verantwortlichen Tätigkeit für die AOK im Bereich Gesundheitsvorsorge. Versetzungswünsche an andere, ihrer Ausbildung augenscheinlich eher entsprechende Schulen wie z.B. in Schramberg, erfüllten sich nicht.

 

So begann sie bei uns im Schuljahr 01/02 mit 11 Stunden, darunter zunächst sogar auch Deutsch fachfremd. Gleich die erste Beurteilung 2002 bescheinigte ihr dann aber, wie erfolgreich sie sich ins Unterrichtsfach Biologie einarbeitete. Aber nicht nur das gelang ihr, auch folgende Schritte waren zu verzeichnen: Exkursionen ins Genlabor der Fa. Novartis – Mitgliedschaft und Mitarbeit im Personalrat – 2003: erfolgreiche Bewerbung auf A14-Stelle „Selbst organisiertes, die Studierfähigkeit unterstützendes Lernen“ (mit der aktuell laufenden Fortbildung im Hause offensichtlich ein „Dauerbrenner“ am TG VS) – 2004 Beförderung – 8.4. 2007: 25-jähriges Dienstjubiläum – etliche Fortbildungen – 2008: zweite (selbstverständlich positive!) dienstliche Beurteilung; Mitwirkung an der Planung eines naturwissenschaftlichen Arbeitsraumes (Einweihung: 2010) – 2017: 35 Jahre im Dienst; 28.9.2017: Versetzung in den Ruhestand.

 

Anschließend an diese Darstellung würdigte ihr Fachraumkollege und Personalrat Kleijn ihre Tätigkeit dramatisch-poetisch-literarisch und verabschiedete sie u.a. mit einem Auszug aus den Buddenbrooks in die „langen Ferien“. Eine humorige „TÜV-Überprüfung“, von der Personalratsvorsitzenden Buschle und Kollegen gestaltet, bescheinigte ihr, durchaus noch einige Jahre mit „H-Kennzeichen“ weiterlaufen zu können und rundete die Verabschiedung durch das Kollegium ab – wie sie jedoch bei ihrer wichtigsten Klientel angesehen war, das hatte ihr bereits der Abiturjahrgang 16/17 bescheinigt: er zeichnete sie beim Abiball als „Beste Lehrerin TG 2017“ aus!

 

Text/Bild: J. Weniger

 

August 2017