Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
Schüler der Schwenninger Feintechnikschule verwandeln alte Stühle in Bänke und wollen damit den Umbau der in die Jahre gekommenen Bernhardshütte in Unterkirnach unterstützen. Für das Stuhl-Projekt werden weiterhin Sponsoren gesucht.
Der SÜDKURIER-Wettbewerb "Einfach Klasse!" sucht die kreativsten Schüler im Land. Zusammen mit der EnBW wird die beste Idee prämiert und mit einem professionellen Internetauftritt für das Projekt und einem Abenteuertag am Bodensee belohnt. Gesucht wird ein Projekt mit sozialem Charakter, das die Gesellschaft mitgestalten will.
Eine Bewerbung zum Wettbewerb kommt nun auch aus Schwenningen aus der Feintechnikerschule. Die Elftklässler, mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik, möchten den Renovierungsarbeiten des Jugendfreizeitheims Bernhardshütte in Unterkirnach unter die Arme greifen. Die alten Stühle aus der Hütte werden zu Bänken umgebaut und umgestaltet. Im Anschluss sollen diese versteigert und der Erlös dem Erwerb von neuen Stühlen zur Verfügung gestellt werden. Egal ob mit Schallplatten als Sitzschalen, einem Drachen in asiatischem Stil oder die Gestaltung angelehnt an das Mittelalter, die Schüler lassen ihren Ideen freien Lauf.
Initiiert und angeregt wurde das Vorhaben von Ute Schaumann, Vorstandsmitglied beim Bernhardshüttenverein. Ihr Sohn Moritz besucht die Schulklasse von Fachlehrer Martin Buschle in der Feintechnikerschule. "So ist der erste Kontakt zustande gekommen. Für mein Verständnis soll Design auch immer sozial sein. Die Möglichkeit, etwas mit den alten Stühlen anzufangen und damit etwas Gutes zu tun, wollte ich unbedingt auffangen", sagt Martin Buschle.
Die 27 Schüler engagieren sich daher dieses Schuljahr, zweieinhalb Schulstunden in der Woche, mit der Planung und Verwirklichung der Bänke. Dafür haben die Jugendlichen jeweils kleine Modelle angefertigt, die nun über die Pfingstferien praktisch verwirklicht werden. "So ziemlich jeder in der Klasse war schon einmal auf der Hütte oben und hat dort Zeit verbracht. Das Ganze hat also auch einen stark regionalen Bezug für die Schüler. Man spürt den Erfolgshunger", sagt Buschle. "Wir wollen ganz bewusst die Stühle zu Bänken umgestalten. Das verkörpert auch besser den Gemeinschaftsgedanken, der dahinter steht."
Auch im Gespräch mit den Schülern zeigt sich deren Eifer und Motivation. Für die Schülerin Anja Schäfer ist es "eine tolle Möglichkeit praktisch zu arbeiten. Ich freue mich schon auf das Ergebnis", sagt Schäfer. Auch Jessica Kizmann ist überzeugt vom Projekt: "Es macht einfach richtig Spaß, vor allem vor dem wohltätigen Hintergrund. Das spornt an". Alicia Keiler freut sich darüber, "von der Idee über das Design bis hin zur Fertigstellung den kompletten Prozess begleiten zu können." Hannah Dinser war selbst schon oft auf der Hütte und ist daher "motiviert für die Hütte etwas zu erreichen". Zusammen mit ihrem Gruppenpartner Moritz Kramer wird das Stadtbild Villingens auf der Bank verewigt, mit entsprechendem Stadtwappen. Michael Repp gibt an, dass es ihm sehr viel Spaß mache, "vor allem weil man viele eigene Ideen einbringen kann und man sein Ergebnis auch sieht, was man gestaltet hat", so Repp.
Für das Projekt werden weiterhin Sponsoren gesucht, um die Bänke finanzieren zu können, sagt Buschle. "Wir sind eine tolle Gemeinschaft als Klasse und alle mit Herzblut dabei. Wir wollen natürlich den Wettbewerb gewinnen und professionell unsere Versteigerung bestreiten. Das wäre sowohl für uns als Klasse, als auch für die Erlöse für die Bernhardshütte ein großer Erfolg."
Die Schüler werden in den anstehenden Pfingstferien mit dem Bau der Bänke beginnen. Neben den Arbeiten fertigen die Schüler noch zwei Videos an, die die Schüler auf der Hütte zeigt und den Unterricht begleitet. Diese sollen noch zur Bewerbung beigelegt werden. Die fertiggestellten Bänke werden zudem in der Villinger Innenstadt bei Einzelhändlern in den Schaufenstern ausgestellt.
Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwe...