Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
Nach drei anstrengenden Abschlussprüfungstagen in den Theoriefächern der Uhrmacherausbildung besuchten die Schüler zusammen mit ihrem Fachtheorielehrer die Firma Hanhart in Gütenbach. Dort werden seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ununterbrochen mechanische Stoppuhren mit einer Fertigungstiefe von über 90% produziert. Außerdem werden auch hochwertige Chronografen mit dem Hanhart-typischem roten Eindrückermechanismus und Stoppuhr-ähnlichem Zifferblattdesign gefertigt.
Die Begrüßung des Geschäftsführers Simon Hall und die Führung des Produktionsleiters Andreas Panitz fielen sehr freundlich und herzlich aus. Wir fühlten uns sehr willkommen, waren doch beide Herren ehemalige Feintechnikschüler, die ihre Uhrmacherausbildung und den Meisterkurs an unserer Schule absolviert hatten.
Besonders beeindruckten die Schüler die historisch anmutenden Maschinen und Betriebsmittel zur Stoppuhrfertigung. Hier findet man noch immer kurvengesteuerte Drehmaschinen, Mehrspindel Karusellfräsmaschinen, Abwälzfräsmaschinen, Nietvorrichtingen, Rollierautomaten bis zu Rüttlern, die die kleinen Lagersteine aus synthetischem Rubin in einer bestimmten Lage ausrichten und der Einpressvorrichtung zuführen. Diese Maschinen arbeiten noch heute sehr wirtschaftlich, weil aufgrund des seit Jahrzehnten gleichbleibenden Produkts die Maschinen abgeschrieben sind. Außerdem fallen kaum Rüstzeiten an, da für jeden Arbeitsschritt eine spezielle Maschine oder Vorrichtung zur Verfügung steht.
Im Hanhart-Museum konnten wir zum Schluss die ganze Produktgeschichte der Firma begutachten. Vor allem im Stoppuhrbereich gelangte Hanhart und damit auch das Scharzwalddorf Gütenbach zu Weltruhm.
Nach einem feinen Imbiss verabschiedeten wir uns von Hanhart, mit der Zusage, dass unsere Feintechnikschule auch in Zukunft sehr gerne als Gast willkommen sein wird.
Text und Bild: Martin Storz