Kulturen treffen sich

„Ich hätte gar nicht gedacht, dass die Unterbringung des chinesischen Gastes so problemlos funktioniert“, lautete das Fazit eines Schülers der Staatlichen Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium nach einer Woche Gastfreundschaft. Der Gegenbesuch von zwei Lehrerinnen, einer Dolmetscherin und vier Schülern der Technischen Schule in Ningbo erweiterte erneut den Horizont der deutschen Schüler, die im Herbst 2016 die chinesische „Kleinstadt“ mit knapp 6 Millionen Einwohnern besuchen durften. Dass Gespräche über politische Themen schwierig sein würden, hatte man erwartet, dass beim Frühstück das Nutella-Brot mit Salami belegt wurde, eher weniger. Gemeinsamer spezieller Unterricht in der Werkstatt der Feinwerkmechaniker, in den Fächern Deutsch und Gemeinschaftskunde, in der Uhrmacherei oder einfach dem Stundenplan der Schule folgend, Exkursionen in den Schwarzwald (Bemerkung der chinesischen Gäste: „Schiltach hat als Stadt ja ungefähr ein Viertel so viel Einwohner wie unsere Schule Schüler und Beschäftigte“), zum Unternehmen Häring in Bubsheim, zum Landratsamt, in das „historische Villingen“ und natürlich verschiedene Freizeitaktivitäten am Abend und am Wochenende schufen gegenseitiges Verständnis, ja Freundschaften zwischen Jugendlichen der führenden Nationen Asiens und Europas. Das Leitziel der Feintechnikschule, offen zu sein für neue Erkenntnisse, wird gelebt und ganz überrascht stellte ein anderer deutscher Schüler fest, seine eigene Heimat noch nie so intensiv erlebt zu haben.

Text: Paul-Thomas Weich

Bild: Schule

Mai 2017