Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
Schwarzwald-Baar – Sie sind dem Ingenieurberuf und zugleich ihrem Abitur einen großen Schritt näher gekommen: Zehn Schüler des Technischen Gymnasiums unter dem Dach der Feintechnikschule VS-Schwenningen haben jetzt die hauseigene Schüler-Ingenieur-Akademie erfolgreich absolviert. Ein Jahr lang haben die Schüler der Stufe TG1 aus den Profilen wie Mechatronik oder Informatik begleitend zum Schulunterricht bis zu zwei Nachmittage wöchentlich für die Akademie und ihre Projekte investiert. Die Resultate können sich sehen lassen. Obendrein werden die Noten für die Projekte gleich in das Abiturzeugnis eingebunden. So sparen sich die zehn Schüler die mündliche Prüfung, die mit einem Fünftel der Abschlussnote ins Gewicht fällt.
Zugleich feiert die Schüler-Ingenieur-Akademie damit nun ein rundes Datum: Das besondere Programm des Technischen Gymnasiums in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen (HFU) und regionalen Top-Unternehmen lief jetzt zum zehnten Mal. Dabei sind die Schüler in ihren Partnerunternehmen mit der Lösung realer, betrieblicher Probleme konfrontiert. Eigenständiges Projektmanagement, gepaart mit Teamfähigkeit und einer professionellen Dokumentation bei der Schlusspräsentation führen zum Erfolg. Sensorik, Elektrotechnik oder Maschinenbau: Die Aufgabengebiete sind auf die jungen Technikliebhaber zugeschnitten. Das Fazit der Schüler lautet unisono: „Es hat riesigen Spaß gemacht, wir haben wertvolle Erfahrungen und Kontakte gesammelt und können es den jüngeren Schülern nur empfehlen.“
Bei der Schüler-Ingenieur-Akademie geben die Partnerbetriebe den Schülern mal vage, mal konkrete Angaben zu einer Problemstellung oder einem Aufgabengebiet. So wollte IMS Gear einen Industrieroboter als Blickfang für eigene Hausmessen programmiert sehen. Dominic Hones, Samuel Mauch und Cornelius Jung kümmerten sich um Programmierung, Sicherheitsaspekte und Videoanleitung für die Messebesucher. Das Roboter-Produkt mixte schließlich Cocktails: Die Maschine schüttelte die Zutaten, servierte die Drinks den Besuchern und wusch gar noch ab.Robin Brase, Maximilian Burger, Dominik Fink und Xenia Morlock entwickelten im Auftrag der HFU ein autonom fahrendes Roboterfahrzeug, welches sich per Laser-Sensorik im dreidimensionalen Raum bewegt. Bei der Wahl von Chassis und Karosserie kam bei dem Quartett der Humor nicht zu kurz. Anfänglich orientierte man sich an Autos aus Kinoklassikern oder einem Monstertruck. Das Ergebnis nach eigenem Ermessen bewertet: „Ein Rohdiamant, der noch geschliffen werden muss.“
Jens Fuchs, Pascal Guttmann und Sebastian Kohler entwickelten für den Milliarden-Konzert Continental einen Levitator. Das elektromagnetische Feld einer Spule sollte das mit einem Magneten versehene Schwebeteil frei, ohne Kontakt zu Feststoffen frei in der Luft halten – was den drei Schülern erfolgreich gelungen ist.
Das Projekt
Die Schüler-Ingenieur-Akademie fördert das naturwissenschaftliche und technische Interesse von Schülern der gymnasialen Oberstufe für den Bereich der Ingenieurswissenschaften. Organisatorisch wird das Projekt von der Berufliche Bildung gGmbH begleitet und vom Arbeitgeberverband Südwestmetall und seiner Bezirksgruppe Schwarzwald-Hegau unterstützt.
Quelle: http://www.suedkurier.de/879185705.07.2016