Titel Kasten

Helmut Müller

v.r.: Helmut Müller, Monika Itta, Dr. Annemarie Conradt-Mach
besuchte Schulart: 
Berufsfachschule
Abschlußjahr: 
1968
heutiger Beruf: 
Geschäftsführer

"Bei uns wird nicht nur am Schraubstock gearbeitet", sagt Dr. Annemarie Conradt-Mach, Chefin der Staatlichen Feintechnikschule. Grund genug, nun ein nagelneues Fertigungszentrum des Schwenninger CNC-Spezialisten Müga anzuschaffen.

Die Schwenninger Feintechnikschule ist eine Institution und bringt schon seit Generationen qualifizierte Metallfacharbeiter hervor. Dabei muss die Ausbildung stets den neuesten Ansprüchen der Wirtschaft gerecht werden. Das bedeutet, dass Maschinenwerkstatt und Labore regelmäßig mit Neuem bestückt werden müssen. "Die Lage am Ausbildungsmarkt wäre ohne uns garantiert schlechter", sagt Dr. Annemarie Conradt-Mach. Im Verhältnis zur Ausbildung in der Industrie sei die Lehre an der Feintechnikschule günstiger und auch nicht schlechter. Tatsächlich erfreut sie sich nach wie vor großer Beliebtheit. Helmut Müller, Geschäftsführer der örtlichen Werkzeugmaschinen-Firma Müga, bestätigt das gerne: Vor 36 Jahren hat er selbst seine Ausbildung zum Elektromechaniker abgeschlossen - genau in der Werkstätte, wo er gestern die R450, eine moderne Werkzeugmaschine seiner Firma, an Schulleitung und Lehrer übergeben konnte.

Müllers Sohn Frank machte es gleich - auch er holte sich das Rüstzeug fürs Ingenieurstudium an der "Fachschule", wie sie in Schwenningen landläufig genannt wird. Die Müllers sind nicht die einzige Familie, aus der schon die zweite oder dritte Generation das Handwerk an der FTS gelernt hat, sagt Reinhold Jauch, der für die Werkstätten zuständige Fachbereichsleiter. Derzeit unterrichten Jauch und seine Kollegen 167 Lehrlinge im Metallbereich. Damit ist die Feintechnikschule der größte Ausbilder im Kreis.

… Das Netz der Ehemaligen ist intakt, und das ist auch gut so, denn Investitionen fallen der öffentlichen Hand, die auch die Feintechnikschule speist, zunehmend schwerer. Da sind Kontakte wie der zu Müga-Chef Helmut Müller Gold wert - oder auch bares Geld. Freilich hat man sich nicht allein aus diesem Grund für die Werkzeugmaschine des Schwenninger Herstellers entschieden. Auch in der Wirtschaft findet die relativ junge Marke zunehmend Verbreitung, weil sie sehr leistungsfähig und unanfällig für Pannen ist. "Mit diesem Bearbeitungszentrum", so Müller zu den Lehrern, "sind Sie auf dem neusten Stand."

Text/Bild: Ralf Trautwein
Südkurier/Südwestpresse
Ausgabe 12.11.2004