Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
Schulleiter Thomas Ettwein (rechts), Lehrer Michael Schlaps (Dritter von rechts) und Thomas Kusch (links) gratulieren den Absolventen des SIA Projekts: Alexander Horst (Zweiter von links), Nico Waidele, Simon Wider, Moritz Kleiber, Jannik Weisser, Nick Nowak und Linus Dold. Foto: Herfurth Foto: Schwarzwälder Bote
Von Lisa Herfurth 29.06.2018 - 02:00 Uhr
Die Absolventen der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) an der Feintechnikschule stellten am Donnerstagnachmittag ihre Projekte vor und wurden ausgezeichnet.
VS-Schwenningen. Zum zwölften Mal wurden Schüler der Feintechnikschule (FTS) für ihre Projekte im Rahmen der Schüler-Ingenieur-Akademie (SIA) ausgezeichnet. Schulleiter Thomas Ettwein begrüßte die Gäste und betonte, wie wichtig dieses Projekt für die Schüler ist. "Der Einblick in einen Betrieb und in das Ingenieurwesen ist für den weiteren Berufsweg der Schüler eine tolle Erfahrung", sagt Ettwein.
Etwa ein Jahr arbeiten die Schüler an realen Projekten, welche die Unternehmen im Vorfeld vorstellen. In einer Gruppe sind immer drei bis vier Schüler. "Den jungen Erwachsenen wird in der Projektphase viel abverlangt", meint Ettwein. Um bei SIA mitmachen zu können, müssen sich die Schüler bewerben. "Der Bewerbungsprozess ist genau so umfangreich, wie bei einer normalen Bewerbung in einem Betrieb. Wer mitmachen will, muss Lebenslauf und Anschreiben verfassen und wird anschließend zum Vorstellungsgespräch eingeladen", erklärt Michael Schlaps, betreuender Lehrer. Ein Zertifikat, welches die Schüler mit den Abschlusspräsentationen erhalten, verschaffe ihnen bei den Bewerbungen in den Unternehmen und an der Hochschule einen Vorteil, führt Ettwein weiter aus. "Das Projekt stärkt vor allem aber das Selbstbewusstsein", meint der Schulleiter.
Die diesjährigen zwei Projekte wurden in Kooperation mit den Unternehmen Carl Valentin und Continental erarbeitet. Die erste vierköpfige Gruppe entwickelte für die Firma Carl Valentin ein Plotter, der den Tastendruck simuliert. Die zweite Gruppe mit drei Schülern hat ein Sortierroboter für Continental entwickelt. Von der Planung, über die Konstruktion, bis hin zur Fertigung und den anschließenden Testphasen der Produkte haben die Schüler mit Unterstützung der Firmen alles selbst erarbeitet. Beide Teams standen in der Projektphase vor unterschiedlichen Herausforderungen. Ursprüngliche Pläne mussten überdacht und neue Lösungen gefunden werden. Etwa 100 Arbeitsstunden absolvierte jeder Schüler in seiner Freizeit für das Projekt. Die Reflexion des Projektes am Ende der Präsentationen zeigte aber, dass alle Absolventen stolz sind, mitgemacht zu haben. "Ich möchte auf jeden Fall in den Ingenieurberuf einsteigen und habe mich auch bereits bei Continental beworben", sagt Alexander Horst, der das Projekt SIA erfolgreich abgeschlossen hat. Er habe sich nicht nur auf das Projekt beworben, weil er dadurch einen Vorteil bei seinen Bewerbungen sieht. "Die praktische Erfahrung neben dem theoretischen Unterricht hat mir sehr weitergeholfen", sagt Horst. Das er neben den anderen Schülern genommen worden ist, hat ihn zwar überrascht, aber auch sehr gefreut. Auch Linus Dold ist trotz der anstrengenden Zeit mit seinem Projekt zufrieden: "Wenn man am Ende das Produkt vor sich stehen sieht, welches funktioniert und auch noch einen Mehrwert für die Firma hat, sind auch die schwierigen Momente sofort vergessen."
Alle Absolventen können ihren Nachfolgern im Publikum nur raten, sich ebenfalls zu bewerben. Das kommende Bewerbungsverfahren ist bereits mit neuen Projekten der Partner-Firmen eröffnet. Schulleiter Ettwein erhofft sich auch für die Zukunft tolle Projekte.
Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villingen-schwenningen-wertvol...