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Schüler lernen die Leitideen von Industrie 4.0 kennen

Initiatoren des Projekts (v.l.): Frank Storz, Schulleiter Thomas Ettwein und Jürgen Kubas
In der Lernfabrik werden Schlüsselanhänger aus Aluminium produziert, Schüler lernen die Leitideen von Industrie 4.0 kennen. Fotos: Wagener Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein Riesensatz in Richtung Zukunft: Mit der Industrie 4.0-Lernanlage entsteht an der Feintechnikschule (FTS) eine hochmoderne Lernfabrik. Am Sonntag kann sich die Öffentlichkeit über den Entwicklungsstand der Anlage informieren.

VS-Schwenningen. „Damit sind wir in Sachen Innovation wieder ganz vorne mit dabei“, sagt FTS-Schulleiter Thomas Ettwein über die derzeit im Aufbau befindliche Anlage. „Sie ermöglicht uns eine Ausbildung auf höchstem Niveau.“


Produziert werden individuelle Schlüsselanhänger

Worum aber geht es genau bei der Anlage? Was genau kann die „Lernfabrik 4.0“? Und was macht sie so besonders? Schulleiter Ettwein und Frank Storz, Projektkoordinator der Lernfabrik und Lehrer an der FTS, wollen da noch nicht zu viel verraten. Schließlich hoffen sie auf viele neugierige Besucher, wenn der Öffentlichkeit am kommenden Sonntag, 24. Juli, ab 11 Uhr parallel zur alljährlichen Ausstellung der Abschlussarbeiten die Entwicklungsfortschritte bei der Installation der neuen Anlage im Untergeschoss der Schule vorgeführt werden. „Wir werden den momentanen Stand und erste Funktionen präsentieren“, kündigt Storz an.

Ein bisschen was geben er und Ettwein aber dann doch preis über das neue technische Aushängeschild der FTS: Bei der Anlage handele es sich um eine intelligente Fabrik, die verschiedene technische Komponenten, Fachtechniken und Disziplinen vereine: IT, Mechanik, Elektronik, Roboter- oder Automatisierungstechnik. Hergestellt werden dabei individuelle Alu-Schlüsselanhänger mit verschiedenen Funktionen wie einer Pfeife, einer Taschenlampe oder einem Flaschenöffner. „Das ist keine Modellanlage. Hier werden reale Produkte mit realen Maschinen gefertigt“, sagt Storz.

„Das Intelligente ist, dass das Produkt die Fertigung steuert“

Die Produkte können individuell beschriftet oder mit Logos versehen und über eine Homepage geordert werden. Das Besondere: Jedes Produkt verfügt über einen Chip, der die Anlage mit den auftragsspezifischen Informationen versorgt. „Das Intelligente ist, dass das Produkt die Fertigung steuert und alle an der Produktion beteiligten Komponenten miteinander vernetzt sind“, erläutert Storz.

Die rund 500.000 Euro teure Anlage wird von verschiedenen Institutionen und Unternehmen finanziert. So gibt der Landkreis 100.000 Euro. Zentrale Säulen bei Finanzierung und Entwicklung sind überdies die Firmen Imsimity, Gewatec, Müga Werkzeugmaschinen und Stein Automation, die mit Sachspenden und Know How dabei sind. „Ohne die Unterstützung dieser Firmen, ohne den Landkreis und die Fördervereine der Schule wäre das alles nicht möglich gewesen“, sagt Ettwein, der allerdings auch darauf verweist, dass die Schule nach wie vor auf der Suche nach Sponsoren für die Anlage ist.

Wie aber geht es nun weiter? Wann wird die Anlage erstmals im Unterricht eingesetzt? Nach der Vorstellung des Ist-Zustands am kommenden Sonntag gibt es noch einiges zu tun. So müssten unter anderem die Software für das Assistenzsystem und den Roboter programmiert werden, berichtet Storz. Läuft alles glatt, könnte die Anlage dann Ende dieses Jahres eingeweiht werden und die reguläre Produktion aufnehmen. „Wir hoffen, dass wir sie ab 2017 im Unterricht einsetzen können“, sagt Ettwein. Den Schülern sollen dann die Leitgedanken von Industrie 4.0 und die Funktionen der Anlage vermittelt werden.

Text: Fabian Wagener

Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villingen-schwenningen-damit-si...

20.07.2016