Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
Das gegenseitige Interesse zwischen der örtlichen Industrie und der staatlichen Feintechnikschule mit technischem Gymnasium in Villingen-Schwenningen wurde wieder einmal durch geplante Informationsaustausch-Termine bestätigt. Vom 08.06.2016 bis 15.06.2016 haben drei Technikerklassen - darunter beide Abschlussklassen - drei Firmen kennenlernen dürfen. Zwei Firmen wurden direkt besucht. Eine Firma hat sich, in guter Zusammenarbeit mit dem technischen Oberlehrer Jürgen Kubas, der Schüler an der Schule vor Ort angenommen.
Die Firma TRUMPF Laser in Schramberg hat gleich zwei Techniker-Abschlussklassen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu einer Betriebsbesichtigung eingeladen. Neben den erfolgreichen Geschäftszahlen der Firma erfuhren die Schüler auch etwas über das leistungssteigernde Potential des weltweiten Lasereinsatzes in der Produktion. Es wurde die Arbeitsweise der aktuellen Lasermodelle erörtert und im Speziellen das Erfolgsmodell - der leistungsstarke Scheibenlaser. Einen um das 6-fache verbesserten Wirkungsgrad weisen die neuen Scheibenlaser im Vergleich zu herkömmlichen lampengepumpten Lasern auf. Überwältigend ist für die Schüler aber die Information gewesen, dass sage und schreibe die Leistung von 16 kW mit einer Glasfaser transportiert werden können, welche nicht dicker als ein menschliches Haar ist. Die staubfreie Montage und die spätere Betriebssicherheit sind hierbei höchstes Gebot. Stolz ist man bei TRUMPF Laser zu Recht auf den “Deutschen Zukunftspreis“, den man 2013 vom Deutschen Bundespräsidenten erhalten hat. Die Firma Hommel+Keller GmbH + Co. KG beschäftigt sich sowohl mit der Beschichtung von Werkzeugen mittels der PVD-Beschichtung als auch mit der Wärmebehandlung von Stählen. “Stahl ist nicht gleich Stahl“, erfuhren die Schüler, sogar mit Abweichungen zwischen den Chargen ist zu rechnen. Wie wichtig diese Informationen sind, vor allem, dass sie korrekt auf eine Technische Zeichnung gehören, begreift man spätestens dann, wenn man durch eine falsche Auswahl hohe Unkosten verursacht. Beeindruckend waren nicht nur die geregelten Öfen, sondern auch die Salzbäder, welche eine Temperatur von über 550°C halten können.
Herr Matthis von C.A.T.S. (Computer Aided Technical Simulations) lies es sich nicht nehmen, einen zweitägigen FEM-Workshop den Abschlussklassen zu geben. Dieser FEM-Workshop wurde, in Manier der staatlichen Feintechnikschule, mit der erfolgreichen Bearbeitung einer Aufgabe und durch das Aushändigen eines Zertifikates abgeschlossen. Herr Matthis beendete diese Woche, indem er den Schülern die Notwendigkeit des Einsatzes eines Simulationstools näherbrachte. Ein verantwortungsvoller Datenaustausch zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer ist dabei unerlässlich. Wer noch schneller und noch innovativer arbeiten muss, kommt um eine Material- oder auch Funktionssimulation nicht herum.
Text/Bilder: Gino Raffa
22.06.2016