Berufliche Gymnasien stellen sich im Landratsamt vor
„Wieder aufleben“ – Rehabilitation für schwer erkrankte Kinder mit ihrer Familie, so ist der Prospekt betitelt, den eine Schülerin und drei Schüler aus der TGE von ihrem Besuch dort am nebelgrauen 26. November 2018 mitgebracht haben. „Wir wurden hochoffiziell und herzlich empfangen. Damit hatten wir gar nicht gerechnet“, berichteten die vier. Doch der Reihe nach.
Auch die Schüler*innen der diesjährigen TG-Eingangsklasse haben sich in katholischer Religion wieder mit der Frage beschäftigt, wofür Leben sich lohnt und wie die Antworten darauf ganz konkret spürbar werden könnten in unserer Gesellschaft. Und so einigte sich die Klasse nach hitzigen Diskussionen auf die Idee, die Rehabilitations-Klinik für krebskranke Kinder mit ihren Familien und für junge Menschen Katharinenhöhe in Schönwald einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Eine Kleingruppe kümmerte sich um den Kontakt dorthin und darum, was diese Klinik denn genau für Patient*innen und deren Eltern anbietet. Diese Informationen wurden immer wieder eingespielt, so dass die anderen Kleingruppen, die sich inzwischen formiert hatten, überlegen konnten, wie sie die Klinik unterstützen könnten.
Zwei Gruppen sammelten in der Schwenningen Fußgängerzone an zwei aufeinander folgenden Montagen Geld und machten dabei auch sehr eindrückliche Erfahrungen. „Anfangs hat es viel Überwindung gekostet, fremde Leute anzusprechen. Unsere negativste Erfahrung war, die Begegnung mit einer unfreundlichen Dame, die uns deutlich gemacht hat, dass sie von Spendenaktionen nichts hält. Das positivste Erlebnis war ein junges, freundliches Paar, das großzügig gespendet hat.“
Eine dritte Gruppe organisierte einen Kuchenverkauf. Dass eine solche Aktion einfacher klingt als sie schlussendlich in der Umsetzung ist, das war ein Lernergebnis dieser Gruppe: „Wir hatten ein Kuchenangebot für jeden Geschmack und hatten viel Spaß. Allerdings hätten wir noch viel mehr Werbung machen sollen, viele Schüler hatten gar nichts vom Kuchenverkauf mitbekommen.“ Am Ende konnte aber auch diese Gruppe mit dazu beitragen, dass insgesamt knapp über 100 € an die Katharinenhöhe gespendet werden konnten.
Die vierte Gruppe entschied sich für eine Adventsüberraschung für die Kinder der Klinik und so gestalteten acht Mädchen mit unglaublich viel Liebe zum Detail einen Adventskalender mit 24 selbst ausgesuchten Geschichten.
Die vier, die den Kurierdienst zur Katharinenhöhe übernommen hatten, waren sich einig: „Die Freude der Kinder, dass wir ihnen einen Adventskalender schenken – einfach so – das war ein sehr bewegender Moment unseres Besuchs dort.“ Außerdem konnten Sie ja auch die Geldspende überreichen konnten. Wofür das Geld gebraucht wird, davon konnten sie sich bei einer Führung durch die Klinik selbst überzeugen. „Wir haben nicht für uns gearbeitet, sondern für Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Das ist gut so.“
Ein Besuch von Frau Mahamud, die die vier durch die Klinik geführt hat, ist für eine Unterrichtsstunde im Januar 2019 geplant: damit auch die anderen noch ein bisschen mehr von der Klinik erfahren, die sie so eifrig unterstützt haben. Und damit sie auch von dort erfahren, wofür Leben sich lohnt.
Text: Schüler*innen der TG-Eingangsklasse und Anja Blattert
Fotos: Schüler Daniel Haas
Dezember 2018