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Ein Faible für Technik

Karl-Heinz Suske lebt in Bad Dürrheim, war 25 Jahre lang Lehrer an der Feintechnikschule in Schwenningen und will weiter den Nachwuchs für Naturwissenschaft und Technik begeistern. Foto: Heinig

VS-Schwenningen. Karl-Heinz Suske hat die Kinderuni an der Hochschule Furtwangen (HFU) in Schwenningen initiiert, an der Feintechnikschule die Schüler-Ingenieur-Akademie gegründet und dafür gesorgt, dass technische Gymnasiasten schon zu Schulzeiten Anforderungen eines späteren Studiums erfüllen.

 

 

Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, das hat den 63-Jährigen schon immer umgetrieben. Und das wird auch jetzt, wenn er demnächst nach 25 Jahren als Lehrer der Feintechnikschulen und des Technischen Gymnasiums in den Ruhestand geht, sein Herzensanliegen bleiben. Mit der Leitung der Kinder- und Jugendakademie Schwarzwald-Baar, die er 2004 speziell für Schüler mit Hochbegabung ins Leben rief, und der Begleitung von jugendlichen Teams bei Bundeswettbewerben auf den MINT-Gebieten (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) befasst er sich auch im Ruhestand.

 

 

Karl-Heinz Suske wurde in Halle an der Saale geboren und zog als Kind mit seiner Familie nach Trossingen. Er lernte das Handwerk des Elektronikers beim Musik­instrumentenhersteller Hohner und fügte ein Ingenieurstudium in Elektrotechnik und Elektronik an der Hochschule Furtwangen an. "Mir war gleich klar, dass mir acht Semester zu wenig sind", sagt Suske. Nach einer kurzen Zeit der Berufstätigkeit beim ­Institut für Modellstatik schrieb er sich an der Universität Stuttgart zum Lehramtsstudium für Energietechnik und Sport ein.

Sport war seinerzeit eine weitere große Leidenschaft. In Freiburg startete er als Judoka mit seinem Team in der zweiten Bundesliga, später war er begeisterter Kanute. Aus dem Lehrerberuf sollte trotz eines Notendurschnitts von 1,8 erst einmal nichts werden – "es gab damals gerade keine Stellen". Also heuerte Suske als Ausbildungsingenieur beim Autobauer Daimler-Benz in Gaggenau an, was seiner eigentlichen Berufung schon sehr nahe kam. 1989 sollte es dann doch mit einer Lehrerstelle klappen, und er begann den Dienst an der Feintechnikschule.

Vom Qualitätsmanagementbeauftragten über den Auditor bis zur Schulaufsicht für das Regierungspräsidium hat er sich immer weitergebildet und über sein Deputat hinaus engagiert. Mit seinen Ideen zur Kinderuni, dem Schülerstudium und der Schüler-Ingenieur-Akademie rannte er besonders bei HFU-Professor Roland Jacob offene Türen ein. Gemeinsam führte man die Einrichtungen zum Erfolg. Inzwischen hat Suske seine "Babys" in andere Hände gelegt. Die Preise, die er bei Ausschreibungen wie "Jugend forscht" oder dem Artur-Fischer-Erfinderpreis mit seinen Schülern errang, sind kaum zu zählen. Seine Begabungen hat Karl-Heinz Suske offenbar an seinen hochbegabten Sohn Fabian weitervererbt. Der studiert mittlerweile Elektrotechnik und Informatik. Obwohl der angehende Pensionär derzeit Überstunden abfeiert, ist er nicht untätig: Er schreibt gerade zusammen mit dem Doktoranden Klaus Gwosch, seinem ehemaligen Schüler, an einer Festschrift – 2017 wird die Feintechnikschule 50 Jahre alt. Dennoch bleibt Suske jetzt schon Zeit für die Erfüllung großer Träume: Er war in der Sahara, mit dem Motorrad in Brasilien und reist mit seiner Ehefrau Renate demnächst zum dritten Mal nach Australien.

 

Quelle: Schwarzwälder-Bote