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Ehrengäste, Präsentationen, Explosionszylinder, Steaks und metallisch glänzende oder rhythmisch aufleuchtende oder leise tickende Gesellenstücke

Schulleiter Thomas Ettwein eröffnet die jährliche Ausstellung der Abschlussarbeiten der Staatlichen Feintechnikschule mit TG

Abschlussarbeiten und Schule präsentiert

 

Schulleiter Thomas Ettwein eröffnete am Sonntag, 21. Juli 2024 den traditionell am letzten Sonntag im Schuljahr stattfindenden Tag der Ausstellung der Abschlussarbeiten seiner Schule. Eine warmherzige Begrüßung galt seiner „Vorgängerin im Amte“, Dr. Annemarie Conradt-Mach, und Peter Hellstern, dem Ehrenvorsitzenden der Vereinigung Ehemaliger Feintechnikschüler (VEFS), die als Ehrengäste zu dem Ereignis geladen waren.


Nicht ohne Stolz listete er auf, was die Hauptbeschäftigung von ihm, seinem Stellvertreter Udo Held und seinen Abteilungsleitern Marc Fehrenbacher, Bernd Flaig und Dirk Mergenthaler und dem größten Teil des Kollegiums in den letzten Wochen erbracht hatte: 155 Schülerinnen und Schüler haben umfangreiche (auch für die Lehrenden arbeitsinten-sive) Prüfungen bestanden und er konnte ihnen bei zwei Feiern ihre Abschlusszeugnisse überreichen.
Unter den Zeugnissen befanden sich so exotische wie „Bachelor Professional in Technics“, aber auch „Staatlich geprüfter Techniker“, „Uhrmacher“ und „Abitur“. Letzteres konnte 40 Mal verliehen werden und die Fachhochschulreife so oft, dass 100 Schülerinnen und Schüler die Schule verlassen mit der Berechtigung, ein Studium an einer Hochschule aufzunehmen.


Viele der Zeugnisse sind nicht zu erlangen, wenn man nicht im letzten Schuljahr viel Zeit und Kreativität einem Projekt widmet, das Gesellenstück, Schüler-Ingenieur-Akademie oder Technikerarbeit heißt. Diese umgaben die zahlreich erschienenen Gäste bei der Eröffnung auf allen Seiten und lockten zu genauerer Betrachtung, indem sie metallisch glänzten, farbig in beeindruckend variierter Weise aufleuchteten oder beharrlich und präzise vor sich hintickten. An den Werken der Feinwerkmechaniker, Systemelektroniker, Uhrmacher und Techniker lobte Thomas Ettwein die „Bandbreite an Kreativität“, die „Handwerkskunst“ und die durch sie demonstrierte Fähigkeit zum „Einsatz modernster Technik“. Dass sie diese Technik seit Jahr und Tag den Schülerinnen und Schülern bieten kann – darauf ist die Schule nicht wenig stolz… – und das kommt auch nicht von ungefähr: Der Schulleiter konnte berichten, dass seine Schule sich erfolgreich an einem „Förderaufruf“ beteiligt hatte und deshalb jeweils vom Wirtschaftsministerium und vom Schwarzwald-Baar-Kreis 40 000 Euro auf das Konto der Schule strömten, womit die Schule die hauseigene Lernfabrik Industrie 4.0 um „Künstliche Intelligenz“ und um „Augmented Reality“ („digital erweiterte Wirklichkeit“) in den Bereichen Qualitätsentwicklung und Sicherheit ergänzen konnte.
Bevor nun die Gäste die schöne Qual der Wahl hatten, welche der zahlreichen Möglichkeiten des Tages sie wahrnahmen, zeigte ihnen der Schulleiter noch einen kurzen „Imagefilm“, der in humorvoller Weise den Unterricht an der Schule porträtierte. (Nachzusehen, wenn man bei Youtube „Berufsmöglichkeiten an der FTS“ eingibt.)


Anschließend konnte man sich von der Theater-AG unter der Leitung von Clemens Kleijn schon einmal Lust auf die Ferien, nämlich auf die Weite der See und ihr Rauschen machen lassen, sich mit der Hilfe von Michael Miksic einen Einblick in die „Lernfabrik“ Industrie 4.0 verschaffen, den Chemiesaal und zwei Demonstrations-Versuche kennenlernen, vorgeführt von Chemielehrer Clemens Kleijn und seinem „Assistenten“ Dennis Skuppin, unter der Leitung von Dirk Mergenthaler Gesellenstück-Präsentationen erleben und unter der Leitung von Bernd Flaig Präsentationen von Technikerarbeiten, einen aufregenden Roboter-Wettbewerb mit dem Moderator Thomas Kusch verfolgen – oder es sich einfach bei Steak, Salat, Wurst und diversen Getränken im Schatten gut sein lassen und fachsimpeln. Etwa darüber, wie genau das „tanzende Natrium-Stückchen“ zustande kam und wieso Clemens Kleijn mit seinem „Explosionszylinder“ eine schön leuchtend gelbe Flamme erzielte, aber Dennis Skuppins „Kanone“ bei weniger dramatischen Lichterscheinungen viel lauter knallte – und den Deckel viel weiter in den Raum hinein schoss…

 

Text: Caroline Dirichs

Bilder: Johann Weniger

 

Juli 2024