Titel Stanze

„Wer etwas kann, wird akzeptiert“

Ulrike Stauss und Lothar Bertsche, erfolgreiche Unternehmer, berichten den Meisterschülern der Staatl. Feintechnikschule (Industriemeister und Uhrmachermeister), wie man sich selbständig macht.

„Wer etwas kann, wird akzeptiert“, so Ulrike Stauss, Inhaberin des gleichnamigen Uhren- und Schmuckgeschäftes in Rottweil. „Machen Sie nicht nach, was andere machen, drücken Sie Ihrer Karriere den eigenen Stempel auf und stellen Sie sich geschäftlich breit gefächert auf, das waren weitere Tipps, die die erfolgreiche Geschäftsfrau aus des Stadt des sympathischen Hundes den 12 angehenden Uhrmachermeistern und 18 zukünftigen Industriemeistern gab. Unter anderem verschiedenste Werbeträger mit dem Rottweiler zeigten, dass Stauss diese Ideen erfolgreich in die Realität umsetzt. Lothar Bertsche aus Brigachtal, der von der (Einzel-)Teilefertigung nach Kundenzeichnung bis hin zur Planung und Konstruktion kompletter Baugruppen ein breites Leistungsspektrum anbietet, führte den Gedanken weiter: „Das Lösen von Problemen bringt die Marge, der Schritt zur Selbständigkeit war der beste Schritt meines Lebens.“ Wer sich selbständig machen will, steht vor vielen Hürden, hat aber eben auch viel zu gewinnen. Zwar könnten die angehenden Industriemeister und Uhrmachermeister Dank fundierter Weiterbildung an der Staatlichen Feintechnikschule mit exzellenten Chancen ein Angestelltenverhältnis anstreben, der ein oder die andere wird jedoch früher oder später den Gedanken der Selbständigkeit verwirklichen, war dies doch schon in Zeiten der Zünfte der eigentliche Grundgedanke einer Meistertätigkeit. Aber: Was muss man als Person, außer gutem Fachwissen mitbringen, um in der komplexen Umwelt von Kunden, Lieferanten, Mitarbeitern, dem Staat und vielem mehr bestehen zu können? Wirtschaftskundelehrer und Organisator der Veranstaltung, Paul-Thomas Weich, beleuchtete diesen Aspekt der Thematik. Dennis Schäuble von der Handwerkskammer Konstanz und Wolf-Dieter Bauer von der IHK Schwarzwald Baar Heuberg griffen das Thema auf, zeigten Förder- und Beratungsmöglichkeiten, die für Existenzgründungen bereitstehen. Dominik Schroff, Leiter der Abteilung „Gewerbekunden“ der Sparkasse, riet den angehenden Existenzgründern: „Planen Sie, das heißt, denken Sie an die Zukunft. Die Banken wollen in der Zukunft Zins- und Tilgungsleistung sicherstellen, die Vergangenheit fließt nur zum Teil in das Rating ein. Geben Sie Gas.“ Die Feintechnikschule versteht sich nicht nur als Kompetenzzentrum für Technik, sie vermittelt mehr als nur technisches Fachwissen, denn, wer mehr kann, erfährt noch bessere Akzeptanz in der globalisierten Welt. Die schon wiederholt durchgeführte Veranstaltung soll Mut machen, „Lust auf Chef“ zu haben, auch um in der Region Unternehmen und damit zukünftige Arbeitsplätze entstehen zu lassen.

 

Text/Bild: Paul-Thomas Weich

 

Februar 2018