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Technik, die Patienten am Leben hält

Schüler der FTFW1F (Feinwerktechniker, Berufsprofil Fertigungstechnik im 1. Jahr) hören interessiert Udo Wambach bei der Technikführung durch das Klinikum zu.

Durch den persönlichen Kontakt des Schülers Frank Willmann zu Herrn Udo Wambach, Werkstattleiter im SBK kam die FTFW1F (Feinwerktechniker, 1. Jahr) am 16. Juli 2019 zu einer hochinteressanten Führung durch die „Technikkatakomben“ des SBK.
„Ein neuer Mitarbeiter braucht ca. 2 Jahre, bis er in allen Bereichen der Technik selbstständig arbeiten kann.“ Das lässt erahnen, wie vielfältig und komplex die Technik des größten Klinikums im Schwarzwald-Baar-Kreis ist. In der über 3,5 stündigen Führung erfuhren die Schüler der FTFW1F und die sie begleitenden Lehrkräfte Savija und Blattert enorm viel.

So zum Beispiel, warum das Klinikum durch ein eigenes Hackschnitzel-Heizkraftwerk beheizt wird und warum das – obwohl politisch so gewollt – doch nicht ganz das Optimale für ein Klinikum dieser Größe ist: es arbeitet schlicht zu träge und ringt so den technischen Mitarbeitern enorm viel Fingerspitzengefühl und permanente Optimierungsbereitschaft ab.  Interessant war es auch zu erfahren, wie der Sauerstoff hergestellt und zur Verfügung gestellt wird, der als medizinisches Produkt ganz besonders strengen Auflagen genügen muss. Auch die Abzugs- und Klimaanlagen in den OPs arbeiten ganz speziell, um den Operationsbereich zum einen keimfrei, zum anderen von der Temperatur her auch an besonders heißen oder kalten Tagen optimal für alle Beteiligten zu „fahren“.  Übrigens: ohne Kälteversorgung kann das Klinikum keine Notaufnahme mehr durchführen, im Zweifel müssten Patienten in eine andere Klinik gebracht werden.

Eindrücklich schilderte Herr Wambach, dass die Arbeit im Klinikum für die 16 technischen Mitarbeiter mit einer ganz besonderen Verantwortung verbunden ist. So waren in den Wochen nach der Eröffnung des Klinikums alle Mann rund um die Uhr da, weil noch nicht alle technischen Anlagen optimal liefen. „Meine Mitarbeiter waren und sind hochmotiviert, es gab nicht ein einziges Mal Klagen, auch wenn die Arbeitszeit weit über das Normalmaß hinausging“, lobte Wambach seine Mitarbeiter nicht ohne Stolz. Und auch heute noch arbeiten die Mitarbeiter der Technik im Schichtbetrieb sowie in Rufbereitschaft 24 Stunden rund um die Uhr an 365 Tagen. Nur so ist gewährleistet, dass der größte Arbeitgeber des Schwarzwald-Baar-Kreises, dessen „Magistrale“ 200 Meter lang ist, in allen Bereichen optimal arbeiten kann.

Beeindruckt von dem enormen Fach- und Detailwissen von Herrn Wambach sehen nun alle mit großem Respekt, was die Mitarbeiter der Technik im Hintergrund leisten, damit die Menschen im SBK optimal arbeiten bzw. medizinisch versorgt werden können.

Fotos: M. Hornung
Text: A. Blattert


Juli 2019