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Lebendige Schule

v.l.: Jan Niedermüller und Simon Linhard TG1I, Patrick Doran TG2M, Gianluca Kern und Benjamin Albrecht TGEI.

Der Tag der offenen Tür an der Staatlichen Feintechnikschule mit Technischem Gymnasium verzeichnete am vergangenen Samstag einen neuen Besucherrekord. So kamen in diesem Februar insgesamt 250 Besucher, die sich über die breit gefächerten Schularten und Bildungswege informierten.

 

Alle Schularten stellten sich am Tag der offenen Tür mit Informationstafeln, Broschüren und vor allem lebendigen Unterrichtssituationen vor. So konnten die Besucher sich einen Einblick in den Unterricht im Fach Gestaltungs- und Medientechnik verschaffen, das neben Informationstechnik und Mechatronik Profilfach am Technischen Gymnasium ist. Für das Profilfach Umwelttechnik wurde eigens ein Elektro-Kart ausgestellt, an dem demonstriert werden konnte, wie schnell ein solches Gefährt beschleunigen kann. Durch das hohe Drehmoment in den unteren Drehzahlen ist es sogar schneller als ein herkömmliches Benzin-Motorrad. Die Mechatronik-Klasse machte im Praktikum deutlich, wie in diesem Fach gearbeitet werden kann und wie in den anderen Profilen auch standen hier Schüler und Lehrkräfte für die Fragen der Eltern und zukünftigen Schüler zur Verfügung. Immer wieder gab es die Gelegenheit zum Austausch und vor allem die Schüler konnten berichten, dass der Unterricht dank modernster Technik abwechslungsreich und interessant gestaltet werden kann. So verfügen die Räume an der Staatlichen Feintechnikschule über Beamer und Laptop, außerdem über Whiteboards, an denen interaktiv gearbeitet werden kann. Für den Theorieunterricht, der im Technischen Gymnasium zu 80 % aus allgemeinbildenden Fächern besteht, ist das ebenso ein Vorteil wie für die Profilfächer und die anderen Schularten und macht einmal mehr deutlich, dass an dieser Schule mit Blick auf die Zukunft unterrichtet wird.

 

Die Vorträge, die der Schulleiter Herr Thomas Ettwein sowie sein Stellvertreter Herr Udo Held und auch Abteilungsleiter Paul Weich im Viertelstundentakt hielten, waren durchgängig sehr gut besucht. Vorgestellt wurden die verschiedenen Möglichkeiten, an der Staatlichen Feintechnikschule einen Abschluss zu erlangen. Es gibt neben dem oben genannten Technischen Gymnasium, an dem die Schüler die Allgemeine Hochschulreife nach drei Jahren erlangen, außerdem die Möglichkeit, die Berufsfachschule zu besuchen und hier innerhalb der dreijährigen, rein schulischen Ausbildungszeit die Fachhochschulreife im Zusatzunterricht zu bekommen. Des Weiteren wurde das Berufskolleg für Information- und Kommunikationstechnik vorgestellt, das den Schülern in nur zwei Jahren zur Fachhochschulreife und dem Abschluss als Staatlich geprüfter Assistent in Informations- und Kommunikationstechnik verhilft.

 

Auch die Berufsfachschule hatte in allen drei Berufen Systemelektroniker, Feinwerkmechaniker und Uhrmacherei außerplanmäßigen Unterricht in den Werkstätten. Den Besuchern wurde in halbstündigen Führungen ein eindrucksvolles Bild der vollschulischen – aber betriebsorientierten – Ausbildung vermittelt. Aktuelle Schüler berichteten lebhaft den Bewerbern über die Arbeit an Lehrgangsarbeiten.

 

Doch Schule besteht nicht nur aus Unterricht. Und deshalb bekamen die Besucher am Samstag auch einen Einblick in die vielen Aktivitäten, die an der Staatlichen Feintechnikschule außerhalb des normalen Unterrichts angeboten werden. Seit nunmehr 47 Jahren gibt es die mittlerweile legendäre Ski-Woche für die Eingangsklasse des Technischen Gymnasiums in Meransen, außerdem besteht seit mittlerweile 25 Jahren eine Schulpartnerschaft mit einer Schule im benachbarten Elsass, die dadurch lebt, dass ein jährlicher Austausch mit Schülern des Technischen Gymnasiums durchgeführt wird. Auf diese Weise wird den Schülern klar, dass das, was sie in der Schule lernen, auch praktisch umsetzbar ist, denn nicht wenige Schüler besuchen in den drei Jahren ihrer Laufbahn am TG den Französisch-Unterricht und können im Austausch erste Gehversuche in der neuen Sprache unternehmen. Doch nicht nur innereuropäisch ist die FTS unterwegs, auch ein Austausch mit China, der in diesem Schuljahr zum fünften Mal (2jährlich)stattfindet, lässt Schüler und begleitende Lehrkräfte immer wieder aufs Neue über die kulturellen Unterschiede staunen.

 

Deutlich wurde an diesem Samstag, dass die Staatliche Feintechnikschule ihrem Motto treu bleibt. Schule kann für das Leben ausbilden und Schüler aller Klassenstufen und Schularten machten dies am eigenen Beispiel deutlich.

 

Text: Meike Buschle

Bild: Peter Jung

20.02.17